Forschungs­projekte

Gefängnisarchitektur

Diese Fotographie von D. Enz zeigt die 1994/95 erbaute Justizvollzugsanstalt Pöschwies (rechts im Bild) im betriebsbereiten Zustand und daneben das 1901 erbaute Kantonale Strafanstalt Regensdorf (links im Bild), kurz bevor sie nach dem Transfer aller Insassen zerstört wurde. © ETH Zürich e-Pics. Fotografie Dieter Enz.

Seit den 1990er-Jahren hat sich die Schweizer Gefängnislandschaft grundlegend verändert. Mehr als hundert kleine Gefängnisse, einige aus dem 19. Jahrhundert, wurden geschlossen. Auch viele große Betriebe, die noch auf einem sternförmigen Grundriss erbaut wurden, wurden geschlossen und nahezu alle abgerissen. Neue, meist größere Gefängnisse wurden gebaut – insgesamt nicht weniger als 60 neue Einrichtungen, die zusammen zwei Drittel aller heutigen Gefängnisplätze umfassen. Dieser Bauboom ist zu wenig wahrgenommen, geschweige denn beschrieben und analysiert worden. Abgesehen von Einzeldarstellungen ist die Gefängnisarchitektur, einst Gegenstand von parlamentarischen und gesellschaftlichen Debatten und Kommentaren, in den letzten dreißig Jahren kaum betrachtet, geschweige denn zusammenhängend untersucht und interpretiert worden.

Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die wichtigen Verbindungen zwischen der Gefängnisarchitektur, ihren Auswirkungen auf das Leben in der Haft und ihrer Bedeutung für die Wiedereingliederung sichtbar zu machen.

Kurzfristige Ziele

  • Produktion eines Buches, das die Veränderungen in der Gefängnisarchitektur in der Schweiz darstellt

Arbeit abgeschlossen

Verschiedene Arbeiten wurden bisher durchgeführt: Einerseits die Auswertung auf architektonischer Ebene der Inventare der Anstalten des Freiheitsentzugs seit den 1980er Jahren; andererseits eine Dokumentation der Evolution der Formen des Freiheitsentzuges und der Erfordernisse der Sicherheit. Diese Arbeiten haben zu folgenden Veröffentlichungen geführt:

  • Etablissements (Fink, Kolopp 2016); Architecture pénitentiaire (Schulthess, Fink 2016), Jeremy Bentham (Fink, Schulthess 2016) und Foucault (Fink 2016).
  • Le patrimoine carcéral de la Suisse : son émergence et ses formes (Fink, 2016).
  • Prison, architecture et patrimoine carcéral en Suisse (Fink 2017).
  • Gefängnislandschaft und -architektur (In: Fink 2018; In: Fink 2021).

Fotographische Essays zur Architektur sind erschienen in:

  • Gefängnisse der Schweiz (Fink, Schulthess 2014); Fotoessai (Fink, Schulthess 2017). Fototeil in: Freiheitsentzug in der Schweiz (Fink 2018); Panoramica fotografica in: Privazione della libertà e prigione im Tessin und in der Schweiz, (Fink, 2021).

Für Referenzen siehe Unisciences UNIL Daniel Fink

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